Kein Katastrophenszenario: Zum Potential apokalyptischen Denkens in der ökologischen Krise

Wegmarken für eine wenig bedachte Dimension der Eschatologiedidaktik

Autor/innen

  • Sabine Pemsel-Maier Pädagogische Hochschule Freiburg

DOI:

https://doi.org/10.20377/rpb-134

Schlagworte:

Apokalyptik, Eschatologiedidaktik, Reich Gottes, Bildung für nachhaltige Entwicklung

Abstract

Unter dem Vorzeichen der ökologischen Krise sind apokalyptische Motive und Denkformen gegenwärtig höchst präsent. Werden sie medial vor allem als drohende Zukunftsansage verstanden und im Kon­text von Katastrophenszenarien verarbeitet, wird damit eine säkularisierte und reduzierte Form von ‚Alltags-Apo­kalyptik’ transportiert, die der (früh)christlichen Apokalyptik nicht gerecht wird. Diese hat eine andere Ausrich­tung und Zielsetzung, die in religiösen Bildungsprozessen und besonders im Religionsunterricht frei gelegt und als positiver Impetus in den Nachhaltigkeitsdiskurs eingespeist werden soll: In Verbindung mit der und in Modifi­kation durch die Reich-Gottes-Botschaft ruft christliche Apokalyptik nicht auf zu Weltuntergangsstimmung und Resignation, sondern zum engagierten Handeln angesichts von Krisen, getragen vom Vertrauen auf Gott. Im Hin­tergrund steht die Überzeugung, dass Gott auch durch menschliche Katastrophen hindurch Vollendung wirkt. Auf diesem Hintergrund möchte dieser Beitrag unterschiedliche Erscheinungsformen apokalyptischen Denkens diffe­renzieren, die positiven Potentiale christlicher Apokalyptik klären und auf diese Weise eine bislang wenig bedachte Dimension der Eschatologiedidaktik für den Religionsunterricht bzw. der Nachhaltigkeitsbildung profilieren.

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Veröffentlicht

2021-11-11